Wenn Führungskräfte ihre Organisation in eine existenzielle Not geraten sehen, greifen bei ihnen meist ähnliche Reaktionsmuster wie bei persönlichen Krisen. Zuerst wird man in der schockhaften Ungewissheit, in der die Frage noch ungeklärt ist, was überhaupt wie genau geschehen ist, von Außen aufgerüttelt. Zum Beispiel durch Pressemitteilungen, oder wenn die Hausbank mit der Kündigung von Kreditverträgen droht oder wenn eine Beratungsorganisation auf ein nicht mehr handhabbares Risiko aufmerksam macht. In solchen Situationen zeigt sich auch bei fachlich hochqualifizierten Personen aufgrund emotionaler Belastung eine mentale Blockade, die Situation in ihrer Tragweite zu überblicken, einen Handlungsplan zu entwerfen und mit klarem Kopf Entscheidungen zu treffen. Dies umso eher, wenn die Organisation in die Entwicklung eines Frühwarnsystems zu wenig oder keine Energie gesteckt hat, wenn sie patriarchalisch oder autoritär geführt wird oder wenn durchaus verfügbare Informationen aus Angst vor Repressalien von internen Fachleuten zurückgehalten werden. Auch eine zu visionär-optimistische Gangart kann dazu beitragen, dass wichtige Zäsuren nicht rechtzeitig vorgenommen werden. Derart progressiv ausgerichtete Führungskräfte fallen dann jäh in ein Gefühl der Hilflosigkeit, Angst oder Panik, wenn