Im Zeitverlauf hat der Resilienz-Begriff unterschiedliche Fokussierungen erlebt. Während Jeanne und Jack Block, die den Begriff Resilienz [resilio [lat.] = zurückspringen] in den 50er-Jahren unter dem Stichwort Ego-Resilience einführten, als Persönlichkeitsmerkmal auszeichneten, das sich aus dem multifaktoriellen Zusammenspiel von genetischen, biologischen und sozialen Bedingtheiten und Einflüssen entwickelt, sehen andere Experten eher eine im Stresskontext gegebene Kompetenz. Als Fähigkeit einer Person oder eines sozialen Systems, erfolgreich mit belastenden Lebensumständen und negativen Folgen von Stress umzugehen meint z.B. Pauline Boss: „Stress bedeutet, dass die Brücke unter einem gewissen Druck steht; Spannung bedeutet, dass die Brücke schwankt, aber hält; Krise bedeutet, dass die Brücke einstürzt; und Resilienz bedeutet, dass sich die Brücke unter dem auf sie ausgeübten Druck biegt, diesen Druck aber absorbieren kann, ohne dadurch Schaden zu nehmen.“ Gerät ein Mensch in eine Überlast, so wird im Verlauf der Entlastungsarbeit meist analysiert, warum der Grad an Resilienz den gegebenen Anforderungen nicht entsprach. Entweder war dann die Bewältigungsstrategie des Menschen unzureichend oder sein Ressourcen-Set nicht