Dem Wiener Psychiater Viktor Frankl ist eine Beobachtung zu verdanken, die er zeit seines Lebens immer wieder wahrnahm und als kollektive, neurotische Erscheinungen in der Gesellschaft beschrieb. Diese Erscheinungen äußern sich in der Flucht vor Verantwortung und-oder in der Scheu vor dem Einsatz der eigenen Freiheit. Ihre Ursache findet sich in verschiedenen individuellen Daseinshaltungen. Und da diese Haltungen auch Einfluss nehmen auf das Engagement, den Mut oder auch die Kooperation mit anderen Menschen, sollten Führungskräfte diese Phänomene kennen. Die vier Daseinshaltungen werden ‚fatalistisch‘, ‚provisorisch‘, ‚kollektivistisch‘ und ‚fanatisch‘ genannt. Zeigen sich ein oder mehrere im Verhalten einer Person, so lohnt es, dieser Hypothese zu folgen …: Daseinshaltungen als Anzeichen von Sinnleere Die provisorische Daseinshaltung entwickeln Menschen, denen die Welt mit ihrer Ungewissheit die Kraft entzieht. Da es gerade die Merkmale einer globalisierten Wirtschaft sind, mit denen Führungskräfte zu tun haben, stehen sie vor der Herausforderung, trotz betriebswirtschaftlichen Wissens, aller Renditeorientierung und analytischen Denkvermögens erst einmal recht pragmatisch stabile Rahmenbedingungen festzulegen. Diese