Compliance, auch Regeltreue oder Regelkonformität, ist ein Begriff, der seine Wurzeln in der amerikanischen Finanzbranche hat. Er war früher für Bereiche mit einem hohen Risiko an Insidergeschäften und Interessenkonflikten relevant. In den 1990er Jahren haben sich in deutschen Organisationen Compliance-Strukturen aufgrund von gesetzgeberischen Erfordernissen entwickelt, v.a. in Banken und Versicherungen. Es galt zu verhindern, dass Mitarbeiter Insidergeschäfte gegen die Interessen der Organisation oder die der Kunden vornehmen. Mit der Zeit haben auch Industrieunternehmen Compliance-Strukturen im Rahmen des Risikomanagements etabliert. Zunehmende rechtliche Anforderungen an börsennotierte Organisationen machen die Einrichtung von Compliance-Abteilungen mit Definition von Grundsätzen und Maßnahmen erforderlich. Es geht dabei inzwischen nicht nur um die Einhaltung des Insiderhandelsverbots, auch die Überprüfung kartellrechtlicher Auflagen, die Prävention von Korruption und die Einhaltung umwelt- sowie datenschutzrechtlicher Anforderungen greifen Raum. Der Bereich Compliance umfasst dabei auch die Einhaltung eigener ethischer Verhaltenskodizes und anderer nicht-gesetzlicher Regelungen. Der Detaillierungsgrad der Vorgaben ist in den Branchen unterschiedlich. Eine Pflicht zur Sicherstellung der Regeltreue ergibt sich aus dem